1. Grundlagen ärztliche Entscheidungsfindung
Die verantwortungsvolle Ausübung des ärztlichen Berufs verlangt eine breite und solide Wissensgrundlage aufgrund derer Entscheidungen über Behandlungsmassnahmen zu treffen sind. Dieses für ärztliche Entscheidungen notwendige Wissen lässt sich dabei im wesentlichen aus zwei Quellen ableiten: Aus dem eigenen Wissen und der Summe der persönlichen klinischen Erfahrung auf der einen Seite und aus allgemeinen Informationen, die von vielen Ärzten und Wissenschaftlern gemeinsam gewonnen und dokumentiert werden auf der anderen Seite.
In der Medizin beobachtet man seit vielen Jahren eine immer weiter fortschreitende Expansion von medizinischem Wissen und Möglichkeiten, hervorgerufen durch neue Techniken und Automatisierung.
Obwohl die persönliche klinische Erfahrung des einzelnen Arztes weiterhin eine unverzichtbare Grundlage ärztlichen Handelns darstellt, ist dies als alleinige Entscheidungsgrundlage zu wenig geworden. Die immer weiter fortschreitende Spezialisierung der einzelnen Fachgebiete macht es für den einzelnen Arzt unmöglich, alle von ihm zu treffenden Entscheidungen auf der Grundlage seiner klinischen Erfahrung suffizient abzuwägen und zu treffen.
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