2.3 Interventionen
Unter dem Begriff Intervention versteht man die Art von Behandlung, die man den Studienteilnehmern zu kommen lässt und deren Effekte man erfassen möchte. Eine Intervention kann beispielsweise in dem Verabreichen eines Medikamentes, in dem bloßen Abwarten einer Entwicklung oder in der Gabe eines Placebos bestehen. Doch was ist ein Placebo? Erwiesenermaßen hat allein der Umstand der Hospitalisation ohne jegliche weitere Behandlung für manche Patientengruppen einen positiven Effekt gezeigt. Strittig ist dabei auch die Frage, ob Psychotherapie als Placebo gegenüber einer medikamentösen Behandlung anzusehen ist. Darüber hinaus interferieren häufig der natürliche Krankheitsverlauf und die Wirkung des zu testenden Präparates. Eine mittelschwere bis schwere depressive Episode dauert bei jüngeren Menschen durchschnittlich 6 Monate. Viele Betroffene begeben sich erst nach 3-4 Monaten Latenz in ärztliche Behandlung. Tritt dann nach 6-8 Wochen eine deutliche Besserung auf, ist es schwer festzustellen ob hier ein Präparat Wirkung zeigt oder der natürliche Krankheitsverlauf eingetreten ist.
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