2.2 Selektion
Selektion meint das Auswählen von Ausgangsbedingungen:
Welche Patienten mit welchen Diagnosen und Komorbiditäten werden unter welchen Einschluss- und Ausschlusskriterien in eine geplante Studie aufgenommen? Probleme entstehen hier besonders im Bereich der Diagnose. Gerade psychiatrische Diagnosen sind oft weit gefasst und instabil. Häufig erfüllen psychiatrisch behandelte Menschen nur punktuell die Kriterien einer bestimmten Diagnose, was in klinischen Studien zu wenig Berücksichtigung findet. Auch erfahren Diagnosen und ihre definierenden Kriterien im Lauf der Zeit einen Wandel: Studien mit älteren Daten zu einer bestimmten Diagnose sind demnach nicht einfach in die heutige Zeit mit der nun gültigen Klassifizierung zu übertragen. Ausserdem verzerrt die ethisch notwendige Forderung des „informierten Einverständnisses“ (informed consent) manche Wirklichkeit, in dem auf die Studienteilnahme von Menschen verzichtet wird, die dazu nicht ihr Einverständnis geben können.
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